Mittwoch, 3. Dezember 2014

¡Tranqui, estamos en Uruguay!


 

-Immer mit der Ruhe, wir sind in Uruguay!-


Letztes Wochenende war es dann endlich soweit und ein langes Wochenende samt Kurztrip nach Montevideo stand an! Mit Jana und Margot (zwei anderen Freiwilligen) und Meli, einer argentinischen Freundin, ging es auf nach Montevideo! Freundlicherweise wurden wir von einem Couchsurfer aufgenommen, sodass wir fern ab vom normalen Tourismus Uruguay und Montevideo kennenlernen konnten!


Freitagabend ging es über Nacht mit dem Bus nach Montevideo, was Argentinien eine sehr komfortable Reise bedeutet, denn obwohl wir die günstigste Klasse gebucht hatten, sind wir in einem sehr modernen Reisebus samt Verpflegung, fast gänzlich zurück klappbaren Sitzen und vor allem viel, viel Beinfreiheit in acht Stunden nach Montevideo kutschiert worden.
Bereits auf der Busfahrt hatte ich die ersten Erfahrungen mit der uruguayischen Matekultur. Ich dachte ja, dass in Argentinien viel Mate konsumiert wirdnun ja: schon bei der Grenzkontrollen, als um zwei Uhr nachts fast jeder der Beamten Mate trank,dämmerte mir, dass Mate trinken in Uruguay noch andere Dimensionen annimmt. Und tatsächlich: In den Straßen begegnen einem unablässig unter den Arm geklemmte Thermoskanne, sodass selbst beim Laufen Mate geschlürft werden kann – eine wahre Kunst, ich glaube ich würde mich hoffnungslos mit heißem Wasser begießen.


Und so verbrachten wir auch den Samstag vor allem damit uns ein wenig auszuruhen, mit unseren Couchsurfern Yoel und Juan sowie Maribel, einer sehr netten Spanierin, die auch zu Besuch war, zu quatschen und – Überraschung- Mate zu trinken. Bevor überhaupt so etwas wie Hektik oder Sightseeingstress aufkommen konnte wurden wir also mit der uruguayischen Gelassenheit bekannt gemacht, die besonders wenn man an das hektische Buenos Aires gewöhnt ist unglaublich angenehm ist. „Tranqui, estamos en Uruguay“ wurde so der Satz des Wochenendes.
Am Abend ging es dann ins Zentrum, da „Yoel dort irgend so einen Trommelauftritt hat“, so wurde es uns erzählt. Wie sich dann jedoch herausstellte, trommelt er wie viele andere junge Leute auf großen „tambores“ (Trommeln) in Montevideo „Candombe“. Candombe entstand ursprünglich im Hafen Montevideos, wo ankommenden afrikanischen Sklaven so ein Mittel der Kommunikation, des Tanzes, sowie des religiösen Ausdrucks fanden. Mittlerweile trommeln und tanzen jedoch Menschen jeder Nation und Hautfarbe jedes Wochenende durch die Straßen Montevideos. Betrachtet man das deutsche „Lärmschutzgesetzt“ kaum vorstellbar, dass jedes Wochenende in allen Ecken der Stadt Straßen gesperrt werden und kleine oder große Umzüge tanzend und trommelnd durch die Straßen ziehen. Und so lernten wir direkt am ersten Abend die ersten Tanzschritte und genossen das pulsierende aber dennoch sehr gelassene und entspannte Tanzen und Feiern auf der Straße.
Am nächsten Tag wurden wir mit schönstem Sonnenschein geweckt und wir waren uns sehr schnell einig, dass es der optimale Tag für einen Strandbesuch ist. Und so verbrachten wir den Tag damit, über die Promenade zu schlendern, schwimmen zu gehen und die entspannte Atmosphäre zu genießen. Den Abend ließen wir dann, ganz nach uruguayischer Art mit einem weiterm Candombe Umzug ausklingen. Mittlerweile hatte ich dann auch die Grundtanzschritte gelernt und tanzte zu Tommelklängen durch eine laue Nacht in Montevideo-was will man mehr!
Der Montag war uns leider wettertechnisch nicht so freundlich gesinnt und bescherte uns einen Tag voll strömenden Regen. Doch so setzten wir uns, nachdem wir eine halbe Stunde lang „die Altstadt erkunden“ wollten – in Wirklichkeit sind wir von einem trockenen Platz zum nächsten gerannt- vollkommen durchnässt in ein sehr nettes Café. Über Nacht ging es dann auch schon wieder mit ein wenig Wehmut zurück nach Hause. Doch wir haben uns fest vorgenommen: Uruguay-wir kommen wieder!


So richtiges Novemberwetter!

Doch, ich glaube ich ziehe die Palmen dem Tannenbaum vor...


Spontane Geigensession mit Maribel
Bandera de Uruguay

Kolonialbauten

Margot und ich beim Candombe

Die Tambores werden für den richtigen Ton erhitzt

Selbst bei Regen hat Montevideo seinen Charme
­¡Nos vemos!

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